Im zweiten Teil der Artikelreihe “Stil verbessern” dreht sich alles um Wortarten: Welche Wortarten gibt es? Weshalb sind Nomen und Verben so wichtig? Wie kannst du Nomen und Verben nutzen, um dich möglichst treffend auszudrücken?
Übersicht
Woraus Sprache besteht
Sprache besteht aus unterschiedlichen Wortarten. Einigen dieser Wortarten kommt beim Schreiben eine größere Bedeutung zu als anderen. Schauen wir uns erst einmal an, welche Wortarten es gibt:
- Nomen oder Hauptwörter: Sie benennen Personen (Mann, Lehrerin, Anna), Orte (Dorf, Berlin, Kirche), Dinge (Ball, Hand, Heft) oder Ideen (Liebe, Hoffnung, Hass)
- Pronomen (wie er, sie es) sind Stellvertreter für Nomen
- Adjektive modifizieren Nomen: der grüne Apfel, das kleine Mädchen, der alte Mann
- Konnektoren sind Konjunktionen (und, oder, aber) und Subjunktionen (weil, dass, obwohl). Sie verbinden Worte, Satzteile oder ganze Sätze miteinander: Sekt oder Selters, Der alte Mann und das Meer.
- Verben bezeichnen, was geschieht: Ich helfe dem kleinen Mädchen.
- Präpositionen: unter, zu, nach, über
- Adverbien modifizieren Verben (schnell laufen), Adjektive (sehr gut) oder andere Adverbien (sehr schnell laufen)
- Partikel: bloß, halt, ja, mal
- Interjektionen: ach, autsch, pfui
Falls dich das Thema genauer interessiert, findest du hier genauere Erklärungen und mehr Beispiele.
Ein Hoch auf Nomen und Verben
Warum sind gerade Nomen und Verben beim kreativen Schreiben so wichtig?Weil sie die wesentlichen Dinge bezeichnen. Wer etwas tut, wem und womit dieser jemand etwas tut und nicht zuletzt was er eigentlich tut. Um all das auszudrücken brauchen wir Nomen und Verben. Je konkreter und treffender die gewählten Wörter dieser beiden Kategorien sind, umso besser ist die Geschichte, die entsteht.
Wenn man nur Stellvertreter benutzt, wird die Handlung schnell unklar und langweilig.
Beispiel:
Er tut ihr mit etwas etwas an. → Der Mann hackt seiner Frau mit dem Beil den Kopf ab.
Wörter, die das Geschriebene modifizieren (Adjektive, Adverbien) sollten mit Bedacht ausgewählt werden. Nicht selten sind sie unnötig oder können durch ein treffenderes Verb oder Nomen ersetzt werden.
Beispiele:
Der alte Mann → der Greis, der Alte
Das kleine Mädchen → das Mädchen
sie sprachen leise → sie flüsterten
Textstellen, an denen du ein Adjektiv oder ein Adverb verwendet hast, solltest du deshalb bei der Überarbeitung besonders kritisch unter die Lupe nehmen.
Schreibpraxis
Zeit, das Gelernte anzuwenden. In der Schreibübung: Eine kurze Geschichte – Teil 2 überarbeitest du den Text, den du in der Schreibübung: Eine kurze Erzählung – Teil 1 geschrieben hast. Bitte schau dir den zweiten Teil dieser Schreibübung erst an, wenn du ersten erledigt hast.
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Anmerkung
Die Inhalte diese Blogartikels basieren auf dem Modul “The Craft of Style” von Salvator Scribona. Das Modul ist Teil der Coursera-Spezialisierung “Kreatives Schreiben”.